FCSG-Data

Ermir Lenjani


* 05.09.1989 | Nationalität: Schweiz/Kosovo/Albanien

1. Januar 2013 bis 6. Januar 2015 im FCSG. -- 62 (49 NLA/8 Europacup/5 Cup) Spiele und 4 (2 NLA/2 Cup) Tore für die Espen. -- FCSG-Debüt am 16. Februar 2013 bei der 0:1-Auswärtsniederlage in Sitten.

Ermir Lenjani wurde in der Winterpause vom FC Winterthur verpflichtet. -- In St. Gallen nahm der linke Aussenverteidiger seine zweite Chance in der höchsten Liga wahr. -- Nachdem sein erstes Gastspiel in der Super League zwei Jahre zuvor bei den Grasshoppers vorschnell beendet wurde, lief es Lenjani in der Ostschweiz besser. -- Anfangs bewies er einige Geduld, auf seinen zweiten Teileinsatz (in Lausanne) muste er ein paar Wochen warten. Beim nächsten Spiel, auswärts gegen den FC Zürich, wechselte ihn Trainer Jeff Saibene früher ein, der FCSG war gut aufgelegt, Lenjani nutzte den Schwung und konnte nach einem Vorstoss mit einer Flanke den Treffer zum 3:1-Endstand auflegen. In den letzten zwei Spielen der Saison spielte er jeweils von Beginn weg - inzwischen stand fest, dass "Vorgänger" Pa Modou den FCSG verlassen würde.

Bald war klar, dass Lenjani nun gesetzt war auf seiner Position. Und doch beeindruckte im August 2013, wie sicher der Winterthurer Kosovare bereits spielte - auch im Europacup. -- Dies brachte ihm umgehend das erste Aufgebot vom Verband Albaniens. -- Nachdem ihm Ende September im Heimspiel gegen die Young Boys der erste Super-League-Treffer wegen Offside (wohl zu Unrecht) aberkannt wurde, feierte Lenjani vier Tage später auswärts gegen die Grasshoppers sein erstes Meisterschafts-Goal für die Espen (er hatte bereits im Cup-Spiel in Schönbühl zwei Tore erzielt). Sein 1:0 war in dem turbulenten Spiel gleich der Siegtreffer. -- Der Letzigrund schien ihm zu behagen, auch den zweiten Super-League-Treffer erzielte er da, im April 2014, zum 2:2-Schlussstand gegen den FC Zürich. -- Lenjani startete auch mit dem Stammplatz in die Saison 2014/15, bewies, dass er auf der linken Flanke auch in offensiverer Rolle wertvoll war. Und doch hatte er sich öfter mit Teileinsätzen zu begnügen.

Zur Winterpause wurde das Interesse von ausländischen Klubs bekannt, der Spieler selbst sandte wiedersprüchliche Signale aus. -- Tatsächlich sollte ein 3:3 gegen Vaduz sein letzter Einsatz für den FCSG gewesen sein, Ermir Lenjani wechselte Anfang 2015 zum Stade Rennais FC in die Ligue 1. -- In Rennes hatte er eineinhalb Monate zuvor sein 7. Länderspiel bestritten. Der Verein, der ihn für zwei Jahre verpflichtete, soll ihn aber schon länger im Fokus gehabt haben. -- In der ersten Halbsaison in Frankreich musste sich der Aussenverteidiger mit 5 Einsätzen begnügen. -- Dass er nach Saisonbeginn im August 2015 dem Rivalen FC Nantes ausgeliehen wurde, sollte sich lohnen. 20 Spiele bestritt er für die "Canaris" in der Ligue 1, gleich bei seinem Debüt für Nantes war er Torschütze zum 1:0-Sieg (gegen Reims am 20. August). Es sollte sein einziger Treffer bleiben, vor allem aber holte sich Lenjani dort die gute Form für die EM in Frankreich. -- Auf die Saison 2016/17 wurde er von Stade Rennais zurück geholt, kam aber vorerst nur noch selten zum Einsatz.

Zu seinem Länderspieldebüt kam Lenjani am 15. November 2013 beim 0:0 gegen Weissrussland (ausgetragen in Antalya/Türkei). -- Nach Albaniens bemerkenswertem Start in die EM-Qualifikation im September 2014 (Auswärtssieg in Portugal) erzielte Lenjani im Oktober beim 1:1 gegen Dänemark das Führungstor. -- Drei Tage darauf stand er auch in Belgrad gegen Serbien auf dem Platz. Jenes Spiel erlangte traurige Berühmtheit: Nachdem eine Drohne mit einer Fahne "Grossalbaniens" über den Platz flog, lagen bald die Nerven auf beiden Seiten blank. Wegen Zuschauerausschreitungen kam es zum Unterbruch (und später Spielabbruch). Lenjani war im Nachgang einer der auffälligeren Akteure des albanischen Teams. Das Spiel wurde später mit einem Forfait-Sieg für Albanien gewertet. Die EM-Kampagne verlief erfolgreich, erstmals qualifizierten sich die Rot-Schwarzen Adler für eine Endrunde, bei der Lenjani in allen drei Spielen zum Einsatz kam.

Vor dem FCSG

In der Saison vor seinem Wechsel in die AFG-Arena konnte Lenjani den FCSG nicht nur in der Challenge League, sondern auch im nach Penaltyschiessen gewonnen Cup-Viertelfinal beeindrucken. -- Noch mehr Gefallen hinterliess Lenjani im Cup-Halbfinal gegen den FC Basel, den der FCW unglücklich 1:2 verlor. -- Eigentlich Aussenverteidiger, wurde Lenjani in Winterthur schon bald auch oft im Mittelfeld eingesetzt. Er bewies regelmässig Torgefährlichkeit (17 Tore in 96 NLB-Spielen für Winterthur), vor allem aber auch Vorbereiterqualitäten.

Lenjani kam aus dem Nachwuchs des FC Winterthur und gab im November 2008 sein Debüt im Fanionteam. -- Ab der Saison 2009/10 und mit dem neuen Trainer Boro Kuzmanovic Stammspieler. -- Im Sommer 2010 wechselte er gemeinsam mit drei weiteren Teamkollegen (Innocent Emeghara, Amir Abrashi und Remo Freuler) zu den Grasshoppers. -- Nach einem halben Jahr und nur 6 Teileinsätzen kehrte er in der Winterpause zurück zum FC Winterthur. -- Im Sommer 2011 scheiterte ein Transfer zu Elazigspor. Lenjani bestritt mit dem Klub, der damals in der zweithöchsten türkischen Liga spielte, die Vorbereitung, doch dann stellte sich heraus, dass der Verein die bescheidene Ablösesumme nicht aufbringen konnte. -- Ein Jahr später zeigte der MSV Duisburg nach schwachem Saisonstart in der 2. Bundesliga starkes Interesse an Lenjani, das sich nach einem Trainerwechsel jedoch wieder legte. -- Erster Juniorenklub des Winterthurers war der FC Tössfeld.

aktualisiert 5. April 2017