1. Juli 2012 bis 30. Juni 2014 im FCSG. -- 74 (63 NLA/6 Europacup/5 Cup) Spiele und 2 (1 NLA/1 Europacup) Tore für die Espen. -- FCSG-Debüt am 15. Juli 2012 beim 1:1 zuhause gegen die Young Boys.
Stéphane Houcine Nater kam vom Servette FC nach St. Gallen. -- Der in Frankreich geborene Sohn einer Tunesierin und eines Schweizers war bereits als Junior ein Espe. -- Der FCSG hatte mit dem Abgang von Philipp Muntwiler und dem Rücktritt von Daniel Imhof eine grosse Lücke zu schliessen. -- Nater aber harmonierte mit Dejan Janjatovic auf Anhieb perfekt, die beiden defensiven Mittelfeldspieler bildeten mit Regisseur Ezequiel Scarione ein Dreieck, das als Herzstück für die erfolgreiche Saison bezeichnet werden darf. -- Die neue "Doppelsechs" war die augenfälligste Verbesserung im Spiel des FCSG. -- Am Ende qualifizierten sich die Espen souverän für den Europacup.
Auch ohne Scarione verhalfen Nater/Janjatovic im August 2013 in den Qualifikationsspielen gegen Spartak Moskau zum überraschenden Einzug in die Europa-League-Gruppenphase. -- Ausgerechnet bei der 1:5-Niederlage in Valencia zeichnete sich der tapfere Nater erstmals als Torschütze für die Espen aus. -- Seinen zweiten FCSG-Treffer erzielte Nater im März 2014 im Heimspiel gegen die Young Boys, als er alleine auf den YB-Goalie losziehen und diesen aussteigen lassen konnte. -- Davor und danach hatte auch Nater einige Formtiefs zu überwinden, blieb aber mit den Leistungen auch im schwierigen Frühling 2014 ziemlich stabil. -- Und auch wenn sein Motto "Toreschiessen können auch andere" war, hatte er Anfang April 2013 mehr verdient, als der Schiedsrichter im Spiel gegen den FC Basel ein Goal von ihm wegen vermeintlichem Offside nicht anerkannte.
Meistertitel und Länderspielehren in Tunesien
Die beachtlichen Leistungen im FCSG-Trikot sorgten auch in Tunesien für Aufmerksamkeit. -- Im November 2013 kam Nater im zweiten Anlauf zum ersten Aufgebot für Tunesiens Nationalmannschaft, nachdem er zwei Monate zuvor wegen einer Verletzung kurzfristig hatte absagen müssen. -- Sein Länderspiel-Debüt für die "Aigles de Carthage" gab Nater am 5. März 2014 gegen Kolumbien in Barcelona (1:1). -- Zum Saisonende kam er in weiteren zwei Spielen für Tunesien zum Einsatz, inzwischen war der Spitzenverein Club Africain (Tunis) an ihn herangetreten. Nater wechselte schliesslich zur Nummer 2 Tunesiens.
Der Club Africain hatte in Slim Riahi einen ehrgeizigen Präsidenten, der in der Politik nicht zur erhofften Anerkennung kam strebte seinem Fussballclub endlich wieder einen Titelgewinn an. Und tatsächlich: gemeinsam mit Yassin Mikari, einem zweiten Schweiz-Tunesier, feierte Nater ein Jahr später seinen ersten persönlichen Meisteritel und den 13. der Vereinsgeschichte. -- Nater war eine feste Grösse und kam in sämtlichen 30 Spielen der Ligue 1 zum Einsatz. Dass er zu dieser Zeit auch zum Stamm der Nationalmannschaft gehörte, krönte die Saison. -- Für Tunesien kam er auf bisher auf 12 Länderspiele, das letzte bestritt er am 27. März 2015 auswärts gegen Japan.
Denn in der zweiten Saison konnten Nater und der Club Africain den Erfolg nicht wiederholen. Der Spieler fehlte anfangs verletzt, die Equipe startete schlecht und war bald abgehängt von der Spitze. In der Champions League scheiterte der "CA" in den Sechzehntelfinals an Mouloudia Béjaïa (Algerien). -- Inzwischen kam Nater aber gar nicht mehr zum Einsatz, einen Monat vor Saisonende wurde er wie ein Teamkollegen aus "disziplinarischen Gründen" in die U21 verbannt - allerdings war er auch am Vertragsende.
Im Juli 2016 verpflichtete ihn der Etoile Sportve de Sahel (ESS). Der Klub aus Sousse hatte zuvor den 10. Meistertitel gewonnen. -- Im ersten Halbjahr beim ESS stand Nater nur zweimal in der Startformation. Im Dezember hiess es, der Ex-St. Galler hätte sich mit dem Trainer überworfen. -- Noch vor Neujahr wurde mit Hubert Velud ein neuer Trainer verpflichtet.
Vor dem FCSG
Nater bestritt für den FC Vaduz in der Saison 2002/03 zwei Kurzeinsätze in der NLB. -- Den Weg in den Profifussball fand er aber erst über Umwege. -- Im Sommer 2004 wechselte Nater aus dem U19-Kader der Liechtensteiner zu Chur 97 in die 1. Liga, nachdem er sich keine Chance mehr ausrechnen konnte, im Vaduzer Fanionteam zum Zug zu kommen. -- Mit den Bündnern stieg er 2005 in die 2. Liga interregional ab und kehrte ein Jahr später in die 1. Liga zurück. -- 2007 Wechsel zum Ligakonkurrenten GC Biaschesi, wobei ihn damals angeblich die AC Bellinzona verpflichtet hatte und nach Biasca auslieh.
Im Sommer 2008 wurde Stéphane Nater vom FC Schaffhausen in die Challenge League geholt. -- Der kampfstarke und robuste Mittelfeldspieler setzte sich auf Anhieb durch und wurde später auch Captain des FCS. -- 2010 wechselte Nater, um den sich nun auch der FC Vaduz bemühte, gemeinsam mit Christian Schlauri zu Servette. -- Mit den Genfern gelang Nater über die Barrage gegen Bellinzona der Aufstieg in die höchste Spielklasse. -- Servette und Nater fanden sich auch in der Super League schnell zurecht. Trotz Unruhe um den Klubbesitzer Majid Pishyar und zwischenzeitlichem Trainerwechsel erreichte Servette als Aufsteiger Rang 4 und damit einen Startplatz in der Qualifikation zur Europa League. -- Schon früh im Frühling hatte sich angedeutet, dass Nater die Grenats verlassen könnte. -- In den 4 Jahren in Schaffhausen und Genf bestritt er 104 Meisterschaftsspiele in den höchsten zwei Ligen (26 NLA/78 NLB inkl. Barrage). -- Im Schweizer Total inklusive FCSG somit 167 (89 NLA/78 NLB) Matches (und 5 Tore).
Als Junior begann Stéphane Nater beim FC Trübbach und spielte später für Vaduz, Balzers, den FCSG und wieder Vaduz.